70 Jahre | Ein Rückblick auf das 40-jährige Jubiläum

Manchmal tauchen alte Fotos auf, begleitet von einer guten Geschichte. Dies ist genau die Geschichte dieses Fotos vom 40. Jubiläum von Elvstrøm Sails. Und da das Unternehmen in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, war es nur passend, ein Gespräch mit jemandem zu führen, der nicht nur auf dem 30 Jahre alten Foto zu sehen ist, sondern heute immer noch ein wichtiger Teil von Elvstrøm Sails ist.

Für unseren Designer Torsten Havemann ist dieses Bild eine wichtige Erinnerung an das Unternehmen. Auch heute noch zeigt es drei Personen, die weiterhin bei Elvstrøm Sails tätig sind. Neben Torsten sind auf dem Foto Jesper Bank und Flemming Christensen zu sehen. Christensen ist unser Forschungs- und Entwicklungsleiter, und Jesper Bank leitet derzeit Elvstrøm Sails Palma auf Mallorca.

- Alle von uns bekamen eine Kopie dieses Bildes als Teil der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum. Es zeigt mich, Jesper und Flemming in der oberen Reihe, und neben Paul sind Keld Larsen und Henrik Voss zu sehen. Ich war in der Designabteilung mit Keld und Henrik, während Flemming und Jesper zu der Zeit für die Entwicklung zuständig waren. Jesper war auch mitten in seiner aktiven Wettkampfzeit im Soling, was ihm zu zwei Olympiasiegen 1992 und 2000 verhalf.

- Paul war ein eifriger Besucher in der Segelmacherei und kam oft vorbei, um Hallo zu sagen – und obwohl er meistens als Gast hier war, konnte er nicht aufhören, über neue Ideen und Lösungen nachzudenken. Deshalb habe ich so gute Erinnerungen an diese Jahre, denn es war eine ständige Quelle von Ideen und Inspiration, die half, Elvstrøm Sails zu formen.

Torsten trat Elvstrøm Sails 1990 bei, und nur wenige Jahre später wechselte er von der Arbeit als Segelmacher in der Segelmacherei zum Designer. Sein Hintergrund im Regattasegeln, das er seit seinem sechsten Lebensjahr in nahezu jeder Klasse betrieb, war dabei sehr hilfreich – und die Möglichkeit, direkt von Herrn Elvstrøm selbst zu lernen, war das Sahnehäubchen.

- Wir segelten damals viel mit Paul in verschiedenen Booten. Er hatte einen Dragonfly, mit dem wir viel Zeit verbrachten. Es hat großen Spaß gemacht und war eine riesige Inspiration für mich, zu sehen, wie er das Tuning und Trimmen eines Bootes anging. Egal was passierte, er hörte nie auf, nach kleinen Verbesserungen am Trim des Bootes zu suchen. Er jagte immer das letzte Zehntel Knoten. Diese Philosophie habe ich sehr verinnerlicht. Ich war damals in meinen Zwanzigern und habe in diesen Jahren so viele gute Geschichten und Ratschläge mitgenommen, sagt Torsten und fügt hinzu:

- Das zeigt auch, warum es wichtig ist, rauszugehen und die Segel in Aktion zu sehen. Es gibt immer neue Inspirationen oder Ideen zu entdecken – egal ob man alleine segelt, Rennen fährt oder einfach nur auf einer Messe die neuen Trends aus erster Hand sieht.

Schon lange bevor er tatsächlich zu Elvstrøm Sails kam, fand Torsten seine große Inspiration. Torsten wuchs in Aabenraa auf und begann schon früh mit dem Segeln. Zuerst im Optimisten und Laser, dann in verschiedenen anderen Jollen sowie vielen verschiedenen Kielbooten und Mehrrumpfbooten.

Doch egal in welcher Klasse Torsten Havemann segelte, die große Inspiration war immer Paul Elvstrøm.

- Am Ende hier zu arbeiten, war wahrscheinlich der Weg, der sein sollte. Elvstrøm Sails zog nach Aabenraa, als ich ein Kind war. Es wurde ein Teil des Aufwachsens hier, dass unsere Stadt eine der besten Segelmachereien Europas hatte, und für mich als jungen Segler war die Geschichte und Mentalität, mit der Paul ans Segeln heranging, eine große Inspiration.

Und während seine Mitschüler hauptsächlich Fußballer als Idole hatten, hatten Torsten und seine Segelfreunde jemand anderen:

- Paul war immer ein Teil des Spiels und strebte ständig nach weiterer Entwicklung und Innovation im Sport. Er machte so viele großartige Erfindungen, die heute Teil des Segelns sind – wie den Winschblock, den Selbstlenzer und die Schwimmweste, um nur einige zu nennen. Und während unsere Mitschüler der nächste große Fußballspieler werden wollten, wie Laudrup, Elkjær oder Simonsen, hatten wir Jungs im Segelclub nur ein Idol: Paul. Und das aus mehreren Gründen, fügt Torsten hinzu:

- Pauls Art, Dinge zu tun, war von A bis Z inspirierend. Er bestand darauf, dass Rennen auf die richtige Weise gewonnen werden sollten. Er legte nie Protest ein – das kostete ihn sogar eine olympische Medaille, aber er bestand darauf, keinen Protest einzulegen. Faires Segeln war ihm wichtig, und ich denke, es sagt viel aus, dass man Rennen fahren und diese Ansicht haben kann. Und dann hatte er diese sehr innovative Seite, die so viele Verbesserungen für alle Aspekte von Jollen und Segelbooten brachte, und allein die Tatsache, dass seine Ideen heute noch in Gebrauch sind, unterstreicht wirklich den Unterschied, den er gemacht hat.

Natürlich hat der technologische Fortschritt in vielen Branchen große Veränderungen bewirkt, und unsere Branche ist sicherlich eine davon. Als Torsten Anfang der 90er Jahre in das Unternehmen eintrat, geschah dies genau zu der Zeit, als die Computer Einzug hielten.

Es wurde schnell zu einer technischen Revolution, erinnert sich Torsten:

- Die 90er Jahre waren in jeder Hinsicht eine super interessante Zeit für das Unternehmen. Ich kam gerade zu der Zeit, als der Taschenrechner durch die ersten Computer im Design abgelöst wurde. Ich erinnere mich, dass man die Zeit hatte, eine neue Tasse Kaffee zu holen, während die Maschine rechnete – aber am Ende brachte es das Segeldesign wirklich auf ein neues Niveau. Damals hatten wir fast alle sechs Monate neue Computer, da sich die Hard- und Software so schnell weiterentwickelten. Es ist lustig, heute daran zu denken, aber es unterstreicht wirklich, wie stark unsere Branche damals fortschritt.

Er fügt hinzu:

- Bessere Berechnungen führten zu besseren Maschinen und einem Maß an Präzision, das wir einfach nicht gewohnt waren. Als ich 1990 als Segelmacher anfing, haben wir die Segel noch von Hand geschnitten. Trotz jahrelanger Erfahrung kann man einfach nicht mit der Geschwindigkeit oder Präzision eines Schneidtisches mithalten. Und diese haben sich natürlich im Laufe der Jahre genauso weiterentwickelt wie unsere Software.

- Hätte man 1994 dieses Bild gemacht und uns gefragt, wie wir uns die Segelboote heute, 30 Jahre später, vorstellen würden, ich bin sicher, wir hätten keine Ahnung gehabt. Meiner Meinung nach fand die Entwicklung ein wenig außerhalb der Segel statt – die wirklich sichtbaren Veränderungen sind die Foils und Rumpfdesigns. Und da das Bootdesign immer mit der Art und Weise verbunden sein wird, wie wir die Segel gestalten, wird es auch hier Einfluss haben.

- Es ist immer schwer, die Zukunft vorherzusagen, aber wenn ich sehe, was passiert ist, seit ich damals in das Unternehmen eingetreten bin, wo wir gerade den Taschenrechner beiseite gelegt hatten, wird es sicherlich spannend sein zu sehen, wohin sich die Branche entwickeln wird.