Ohne das passende Segeldesign funktioniert das beste Segel nicht... Das Mysterium Segeldesign, ein schwer greifbarer Begriff. Jeder Segler stellt sich etwas anderes darunter vor. Einige sehen nur abstrakte Kurven und Formen, andere denken bei Design nur an Aussehen und Farben. Grundsätzlich ist dies die Geburtsstunde eines Segels!
Jetzt sollte sich jemand spätestens Gedanken darüber machen was das Segel können soll, wo das Segel unterwegs ist, mit wem das Segel segelt oder einfach was wünscht sich der zukünftige Besitzer!
Am Anfang steht das Gespräch mit dem Eigner. Jetzt gilt es Nägel mit Köpfen zumachen. Der Kunde lässt sich beraten welchen Tuch für seinen gewünschten Einsatz Sinn macht, denn auch das Verhalten von den Materialien hat einen großen Einfluss auf die Form des Segels. Jedes Material dehnt sich unter Last anders und muss so bei dem Segeldesign berücksichtigt werden. Danach ist es wichtig den gewünschten Einsatzbereich für das Segel zu definieren. Windstärke, Kurs zum Wind, was für andere Segel sind noch an Bord? Das neue Segel soll sich natürlich perfekt mit den vorhandenen Segeln ergänzen.
Wichtig ist auch das Segelrevier. Ist eher Starkwind oder Flaute angesagt, ist das Wasser immer spiegelglatt oder steht immer Welle. An diese Bedingungen muss das Segel vom Profil her angepasst werden.
Der nächste wichtige Frage ist : Wer, wie und wo wird gesegelt?
Soll mit dem neuem Segel konzentriert Regatta gesegelt werden oder wird eher mit kleiner Crew gemütlich am Wochenende geseglt. Man kann, nur mit kleinen Änderungen des Segelprofils, das Verhalten des Segel grundlegend verändern. Das bedeutet zum Beispiel man kann zwei Segel für das selbe Boot, mit der selben Fläche bauen und die beiden Segel werden sich komplett verschieden verhalten.
Die letzte offene Frage ist nur noch nach dem Bootstyp, Gewicht, Rigg, usw. Jetzt werden die technischen Gegebenheiten berücksichtigt. Wie doll biegt der Mast? Ist das Schiff ein schneller gleitfähiger Rumpf oder ein Langkieler? Das Segel sol ja auch die passende Leistung zum Boot erziehlen.
Es müssen eine Menge Fragen beantwortet werden, bevor das Segeldesign richtig beginnen kann.
Segeldesign
Jetzt beginnt das eigentliche Segeldesign. Jetzt wird das Seglprofil nach den ganzen gesammelten Informationen erstellt.
Viele Leute denken, dass es mit einer Profiltiefe und Position getan ist, doch ein Prolil benötigt noch weitere wichtige Information wie zum Beispiel der Eintritts- und Austrittswinkel. Diese Winkel bestimmen wie konzentriert man Steuern muss, oder kompensieren mit dem Austrittswinkel eventuelle Dehnungen im Segeltuch.
Wichtig sind jetzt auch die Kurven and den Lieken, also die "Straks". "Straken" ist das festlegen von Kuren und ob diese Kurven harmonisch verlaufen. Der wichtigste Strak ist die Vorliekskurve. Das Vorliek ist auch mit Profilgebend und bestimmt auch wie sich z.B. ein Großsegel auf die Mastbiegung verhält.
Der Segelkörper ist natürlich auch vorher auf die passenden Maße gebracht worden.
Auf die Oberfläche werden jetzt die Bahnen des Segel konstruiert, anders gesagt wie die Nähte in dem Segel verlaufen. Die Bahnen werden auch an den Lastrichtungen ausgerichtet um ein möglichst dehnungsbeständiges Segel zu bekommen. Bei triradialen Segeln werden häufig auch verschiedene Tuchgewichte kombiniert.
Nach den Bahnen werden die Verstärkungen konstruiert. Wie viele Lagen werden bei welchen Lasten benötigt? Wo sitzen Reffreihen? Positionen von Lattentaschen? All diese Details werden jetzt mit designed.
Nach einem abschließendem Check des Designs wo noch einmal alle Details geprüft werden, kann das Segel "exportiert" werden. Aus dem Design Programm wird eine Datei erstellt, um das Segel und die Verstörkungen mit einem Plotter oder Cutter zuschneiden zu können.
Bahnen kleben, nähen, Verstärkungen rauf, Lieken, Lattentaschen aufnähen und schon ist das Segel fertig...
Ihre Aufgabe, um ein passendes Segel zubekommen, ist es uns anzusprechen, damit wir uns genau über ihr Hobby unterhalten können!